Diplom Ramadotzer interessiert sich für Polarflieger des AWI
Sie bringen die Forscher aufs Eis, sammeln Messdaten in der Atmosphäre über den Polkappen und transportieren Ausrüs-tungsgegenstände zu den Forschungsstationen. Die Flugzeuge, Hubschrauber und ihre Besatzungen des Alfred Wegener Instituts arbeiten in der Arktis und Antarktis unter Bedingungen, wie sie auf der Welt einmalig sind.
Jetzt stellte das AWI die Flugzeuge, wissenschaftlichen Geräte und Techniker im Rahmen eines "Tag der offenen Tür" bei der Firma OPTIMARE Sensorsysteme AG und Heli Transair GmbH auf dem Regionalflughafen Bremerhaven der interessierten Öffentlichkeit vor.
Hier konnte man sich von den Forschern und Technikern auf anschauliche Weise den Aufbau der einzelnen Messsonden erklären lassen und wie die zahlreichen Geräte funk-tionieren. Auf Schautafeln und Fotos wur-den zum Beispiel die EMR-Antennen an der Dornier Do 228 erklärt und wie mit diesem speziellen Radar die Eisdicke bis hinunter auf das feste Gestein gemessen wird. Aber auch die Oberflächenbeschaf-fenheit der Eisflächen ist für die Forscher interessant.
Eine besondere Attraktion für die Besucher bot die Firma Heli Transair GmbH mit ihren Helikopter-Rundflügen. Die Firma ist auf der Polarstern für die zwei MBB BO-105 Hubschrauber zuständig, die sie im Auftrag betreibt. Eine dritte Maschine gleichen Typs steht bereits im Hangar am Luneort, den sich Heli Transair mit der OPTIMARE Sensorsysteme AG teilt. Diese dritte Maschine muss von den Mecha-nikern noch für den Einsatz in den Polargebieten umgerüstet werden und wird später ebenfalls auf dem Forschungsschiff eingesetzt. "Die robuste BO 105 ist mit ihren 2 Triebwerken in den Polargebieten genau das richtige", sagt Pilot Uwe Lahmann.
Mit der kleineren, im Tigerentenmuster lackierten AS 350 von Eurocopter konnte dann jeder mit dem erfahrenen Hubschrauberpiloten Uwe Lahmann auf Rundflug über Bremerhaven gehen. Uwe Lahmann fliegt bereits seit 17 Jahren einen der beiden MBB BO-105 Hubschrauber auf dem Forschungseisbrecher Polarstern und kennt die Risiken und besonderen Begebenheiten dieses Jobs sehr gut. "Beim Fliegen in der Arktis ist einiges anders als hier, in den gemäßigten Breiten", so Lahmann. "Luftrettung gibt es dort zum Beispiel nicht - Sollten wir selbst einmal in Schwierig-keiten kommen." Deshalb sind immer zwei Besatzungsmitglieder an Bord des Hubschraubers, der Pilot und der Mechaniker. "Wenn wir in der Arktis Ausrüstung oder Forscher aufs Eis fliegen, sind wir auch bewaffnet", so Lahmann mit Blick auf etwaige Angriffe durch Eisbären. "Das geht natürlich nicht, das ein Eisbär auf Mensch oder Maschine losgeht." So dramatisch geht es aber selten zu.
Der wesentlich gefährlichere Umstand ist das schnell wechselnde Wetter. "Plötzlicher Seenebel, oder ständig wechselnder Wind, dass sind die eigentlichen Risiken beim Fliegen im Eis", so Lahmann. Deshalb hält er ständig Kontakt mit den Meteorologen an Bord der Polarstern. "Wetter aus erster Hand, superaktuell sozusagen", sagt Lahmann und fügt hinzu: "Beim Fliegen im Eis überlebenswichtig."








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